Gruppierungen von Hunderassen sind Zusammenstellungen von bestimmten Eigenschaften, welche die Hunde dieser Gruppe verbinden. Durch diese Einteilung können Hunde nach ihrem Verhalten und ihrer ursprünglichen Rolle, für welche sie gezüchtet wurden, z.B. Jagen, Apportieren, Beschützen oder Schädlingsbekämpfung, kategorisiert werden. Diese Gruppen werden durch verschiedene Organisationen auf der ganzen Welt definiert. Eine von ihnen ist die Fédération Cynologique Internationale (FCI), der größte internationale kynologische Dachverband.
Nach der Einteilung der FCI gibt es 10 Rassegruppen:
- Hütehunde und Treibhunde
- Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde
- Terrier
- Dachshunde
- Spitze und Hunde vom Urtyp
- Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
- Vorstehhunde
- Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde
- Gesellschafts- und Begleithunde
- Windhunde
1. Hütehunde und Treibhunde
Die 1. Gruppe der Hütehunde und Treibhunde ist unterteilt in die Sektion Schäferhunde und Treibhunde.
Hören wir den Begriff "Schäferhunde, so denken wir doch schnell an die Rassen und nicht an einen Oberbegriff. Letzteres bezieht sich jedoch auf die Tätigkeit dieser Hunde, nämlich das Hüten und Treiben von Schafherden. Es handelt sich also um Hirtenhunde, die für diesen bestimmten Zweck gezüchtet wurden und heute noch dafür gebraucht werden.

Ein Border Collie treibt eine Schafherde an
Zu den bekanntesten Hirtenhunden gehören der Border Collie, der Deutsche Schäferhund und der Australische Schäferhund. Sie sind unglaublich intelligent und brauchen regelmäßig Aufgaben mit geistiger Stimulierung, um beschäftigt zu bleiben. Wenn sie nicht genügend Auslauf erhalten, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sie etwas anstellen. Wenn sie aber all das genießen dürfen, dann sind Hirtenhunde sehr loyale und großartige Familienhunde. Sie sind auch dafür bekannt, gut auf kleine Kinder aufpassen zu können. Wenn Sie also nach einer helfenden Hand daheim Ausschau halten, dann könnte ein Collie perfekt für Sie sein.

Ein Hütehund ruht sich aus, bevor er eine Schafherde bewachen muss6>
Treibhunde wurden allein für das Treiben von Vieh gezüchtet. Die FCI zählt zu diesen z.B. den Bouvier des Flandres und den Australischer Treibhund.
2. Pinscher und Schnauzer, Molosser und Schweizer Sennenhunde
Die 2. Gruppe wird erneut in drei Sektionen unterteilt, dem Pinscher und Schnauzer, den Molosser und den Schweizer Sennenhunden.
Pinscher und Schnauzer bilden die erste Untergruppe. Sie unterschieden sich im Wesentlichen durch ihre Fellstruktur. Der Schnauzer hat ein raues, drahtiges Haar, während der Pinscher glattes Kurzhaarfell trägt. Die Nutzung der unterschiedlichen Arten entwickelte sich recht unterschiedlich. Der Schnauzer wurde ursprünglich als Stallhund genutzt, um Nagetiere fernzuhalten. Hingegen wurde z.B. der Deutsche Pinscher als Wach- und Begleithund genutzt.
Zu den Pinschern und Schnauzern gehören die folgenden Rassen: Dobermann Pinscher, Affenpinscher, Deutscher Pinscher, Riesenschnauzer, Zwergschnauzer und der Russische Schwarze Terrier.
Unter der Kategorie Molosser werden massige und muskulöse Hundearten gefasst. Teilweise werden sie auch als "doggenartige Hunde" bezeichnet. Die Molosser waren ein Volk in Epirus und betrachtet man die Hundearten, die sie bei ihren Herden eingesetzten, so finden wir diese massige Figur wieder. Diese deutet jedoch auch darauf hin, dass die Hunde nicht so schnell und flink sein mussten, wie z.B. der Border Collie, sondern hauptsächlich als Wachhunde fungierten.

Ein großer und muskulöser Do Khyi Wachhund
Rassen, die zur Sektion der Molossoiden gehören, schließen den Bullmastiff, den Mastiff, den Rottweiler, den Do Khyi/Tibetianische Dogge, den Pyrenäenberghund, den Berhardiner und den Neufundländer mit ein.
Nicht alle Hunderassen, die zu den Molossoiden gehören sind Wachhunde. Zu ihnen zählen aber der Bullmastiff, der Mastiff, der Rottweiler und der Do Khyi. Wenn sie richtig erzogen sind, dann neigen diese Rassen dazu, ruhig und sanft zu sein. Jedoch kann ihr Schutzinstinkt sie recht unberechenbar machen. Daher ist es empfehlenswert, dass Sie vor der Anschaffung eines solchen Hundes schon vorausgehende Erfahrung in der Hundehaltung haben. Wenn Sie darüber nachdenken, sich speziell einen Wachhund zuzulegen und Sie Kinder haben, dann nehmen Sie sich etwas Zeit, die beste Rasse für sich und Ihre Familie zu wählen. Außerhalb der Kategorie der Molosser gibt es weitere Hunderassen, die sich sehr gut als Wachhund eignen, jedoch ebenso eine gute Erziehung und etwas Erfahrung in der Hundehaltung bedürfen. Dazu gehören der Schäferhund, der Kuvasz, der Rhodesian Ridgeback, der Puli und der Staffordshire Bullterrier. Der Schäferhund wird häufig als bester Wachhund für Familien mit Kindern betrachtet. Wenn er geliebt und richtig trainiert wird, dann ist diese Rasse extrem gehorsam und ist ein wundervoller Begleiter für Erwachsene wie auch Kinder.

Ein Bernhardiner mit einem Brandyfass um den Hals
Die dritte Untergruppe der Schweizer Sennenhunde nennt z.B. den Berner Sennenhund und den Entlebucher Sennenhund. Sie haben einen stämmigen Körperbau und kurze, breite Schädel und wurden für das Treiben des Viehs auf Hochweiden und das Bewachen der Herde und des Hofs genutzt. Der Name leitet sich von dem Wort "Senn", dem Alpenhirten, ab.
3. Terrier
Die Bezeichnung "Terrier" stammt von dem lateinischen Wort "terra" für Erde und der französische Name "chien terrier" heißt übersetzt "Hund der Erde". Terrier wurde ursprünglich als Hofhunde eingesetzt, um Ratten zu jagen und Füchse fernzuhalten. Von daher haben sich diese Tiere zu furchtlosen Hunden entwickelt, die auch in kleine Erdlöcher passen.

Zwei Jack Russell Terrier beim Spielen
Diese Hunde sind im Allgemeinen sehr leicht begeisterungsfähig und besitzen ein verschmitztes Temperament. Diese Charakterzüge sind bei allen Terriern sehr verbreitet. Es macht viel Spaß sie zu beobachten, so viel, dass man Stunden damit zubringen kann, den süßen Terrierwelpen beim Spiele zuzuschauen YouTube.

Ein wunderschöner Jack Russel Terrier rennt über den Sand dem Meer entgegen
Zu den Terrierrassen gehören der Jack Russell Terrier, der Scottish Terrier, der Cairn Terrier, der Border Terrier sowie der West Highland Terrier. Der Bullterrier und der Staffordshire Bullterrier wurden außerdem zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, wurden aber ursprünglich gezüchtet, um an einer Sportart namens Bull-baiting teilzunehmen.
4. Dachshunde
Die 4. Gruppe enthält nur eine Rasse, der Dachshund, auch bekannt als Dackel. Sie wurden für die Baujagd genutzt, speziell um Dachse und Füchse aus ihrem Bau zu treiben oder sie darin festzuhalten. Besonders auffällig bei dieser Hunderasse, sind die kurzen, kräftigen Beine und die hängenden, aber nicht zu lanfen Ohren.
5. Spitze und Hunde vom Urtyp
Die 5. Gruppe wird in die folgenden Sektionen unterteilt:
- Sektion 1: Nordische Schlittenhunde
- Sektion 2: Nordische Jagdhunde
- Sektion 3: Nordische Wach- und Hütehunde
- Sektion 4: Europäische Spitze
- Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
- Sektion 6: Urtyp
- Sektion 7: Urtyp - Hunde zur jagdlichen Verwendung
Zu den Nordischen Schlittenhunden gehören die Zughundearten der Siberian Husky und Alaskan Malamute. Sie wurden für eine "ziehende" Arbeit gezüchtet und sind attraktive, athletische Hunde. Sie sind dafür gemacht, für eine beträchtliche Dauer unter rauen Bedingungen arbeiten zu können. Schlittenhunde können eine Geschwindigkeit von bis zu 32 Kilometer pro Stunde erreichen und können eine Distanz von 40-50 Kilometer während eines Rennens zurücklegen.

Ein Rudel Siberian Huskies ziehen einen Schlitten
Diese Rassen können sich auch nicht sonderlich gut an ein Haustierleben anpassen, außer Sie können ihnen den benötigten anstrengenden Auslauf bieten, den sie brauchen. Wenn Sie in Betracht ziehen, sich einen Zughund zuzulegen, dann wollen Sie vielleicht in Hundegeschirr investieren, um die enorme Kraft Ihres Hundes an der Leine zu kontrollieren (sonst könnten Sie sich in der Situation wiederfinden, dass Sie spazieren geführt werden).
Weiterhin zählt zu dieser Sektion z.B. der Samojede.
Zu den Nordischen Jagdhunden und Wach- und Hütehunden gehören z.B. der Finnische Spitz, der Norwegische Elchhund, der Finnische Lapphund, der Norwegische Buhund und der Schwedische Lapphund.
Die Reihen der Spitze führet der Deutsche Spitz in unterschiedlichen Größen und Fellfarben an. Weiterhin gehören z.B. der Chow-Chow und der Akita dazu.

Ein liebenswerter kleiner Chow-Chow
Unter Hunde vom Urtyp wird eine Rassengruppe verstanden, deren Aussehen und Verhalten sich über die Jahrhunderte kaum verändert hat. Sie verbindet die Stehohren und eine über den Rücken getragene Ringelrute.
Vertreter der beiden letzten Untergruppen sind z.B. der Pharaonenhund, der Kanaanhund, der Mexikanische Nackthund, der Cirneco Dell'Etna und der Portugiesische Podengo.6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Laufhunde
Laufhunde sind bekannt dafür, die sensibelste Nase aller Hunde zu haben. Neben anderen schließen sie den Englischen Foxhound, den Basset Hound, den Bloodhound und den Beagle mit ein. Laufhunde lieben den Klang ihrer eigenen Stimme und werden diese nutzen, um ihren Anführer wissen zu lassen, wo sie sind, wenn sie einem Geruch folgen. Dies kann jedoch oft für Halter, die Ihren Hund nicht fürs Jagen nutzen wollten, als nervende Eigenschaft wahrgenommen werden.

Ein Bloodhound folgt einer Fährte
Hounds haben einen sehr eigenwilligen Kopf und gehören nicht zu der Art an Hunden, die verlässlich auf ein Kommando reagieren. Sie müssen körperlich und geistig aktiv gehalten werden, um dickköpfiges Verhalten zu verhindern. Hounds neigen dazu davonzuziehen. Daher ist Auslauf in einer sicheren Gegend und an der Leine immer besser. Wenn ihnen etwas Interessantes ins Auge fällt oder sie eine Duftspur aufnehmen, dann werden sie bei voller Geschwindigkeit losrasen und dann mag es keinen Halt mehr geben.

Zwei Basset Hounds rennen eine Straße entlang
Schweißhunde
Zu den Schweißhunden gehören die Jagdhunde mit einem außergewöhnlichen Geruchssinn und können bei guter Ausbildung und Training noch am Folgetag nach der Jagd das verletzte Wilde in weiter Entfernung aufstöbern. Zu den anerkannten Rassen gehörenz.B. der Bayerische Gebirgsschweißhund.
Verwandte Rassen
Zu den verwandten Rassen werden der Dalmatiner und der Rhodesian Ridgeback gezählt.

Ein Dalmatiner, der früher dafür gezüchtet wurde, um neben Pferdegespannen herzurennen
7. Vorstehhunde
Vorstehhunde sind Jagdhunde, die dem Jäger durch das Vorstehen die Beute anzeigen. Sie verharren still auf einer Position und heben häufig einen Vorderläufer angewinkelt an. Der Jäger kann sich dann in Schussbereitschaft bringen, muss das Wild aber selbst aufscheuchen. Zu den Vorstehhunden werden z.B. der Deutsch Drahhaar, der English Setters, der Epagneul Breton, der Englische Pointer und der Ungarische Vorstehhund gezählt.

Zwei Spaniel Jagdhunde warten auf ihr Training
8. Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde
Anders als die Vorstehhunde, die das Wild anzeigen, gehören diese Hunderassen wieder zur Ausführung der Jagd. Spaniel wurden zum Aufspüren und Bringen genutzt. Retriever brachten das Wild mit ihrem feinfühligen Maul. Die Wasserhunde eignen sich für die Wasserarbeit bei Fischern und Jägern. Sie haben häufig ein dunkles gelocktes Fell. Ein paar der besten Jagdhunderassen dieser Gruppe schließen den Clumber Spaniel, den Curly Coated Retriever, den Golden Retriever, den Labrador Retriever, den Sussex Spaniel, den Flat Coated Retriever, den American Water Spaniel, den Barbet, den Cocker Spaniel, den English Springer Spaniel und den Welsh Springer Spaniel. Sie sind alle exzellente Jagdhunde, die über die Jahrhunderte für diesen spezifischen Zweck gezüchtet wurden.

Ein Sussex Spaniel Jagdhund mit einem Vogel im Maul
9. Gesellschafts- und Begleithunde
Die vorletzte Gruppierung unterteilt sich weiterhin in
- Sektion 1 : Bichons und verwandte Rassen
- Sektion 2 : Pudel
- Sektion 3 : Kleine belgische Hunderassen
- Sektion 4 : Haarlose Hunde
- Sektion 5 : Tibetanische Hunderassen
- Sektion 6 : Chihuahueno
- Sektion 7 : Englische Gesellschaftsspaniel
- Sektion 8 : Japanische Spaniel und Pekingesen
- Sektion 9 : Kontinentaler Zwergspaniel und Russkiy Toy
- Sektion 10 : Kromfohrländer
- Sektion 11 : Kleine doggenartige Hunde
Sie wurden alleine dafür gezüchtet, um ihren Besitzern durch ihre Anwesenheit Freude zu bereiten. Sie sind grundsätzlich äußerst sozial kompetent und sind bei guter Erziehung selbstsicher und verspielt. Ihr ausgeprägter Wach- und Schutzsinn kann jedoch zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Das zeigt sich durch Angst oder Misstrauen gegenüber Fremden. Ihre Körpergröße reicht von Zwergen- bis zum mittelgroßem Hund.
Insbesondere Zwerghunde können typischerweise gegenüber einer Person sehr anhänglich sein. Wenn sich dieses Verhalten entwickelt, dann kann Ihr Hund sehr beschützend auftreten und könnte Aggressionen gegenüber jedem zeigen, der nahe kommt. Um dies vorzubeugen, ist es wichtig, den Zwerghund schon in jungen Jahren an viele Besucher und andere Hunde zu gewöhnen.

Ein Zwerghund auf dem Rücken eines großen Hundes
Gesellschafts- und Begleithunde schließen den Bichon Frisé, den Belgische Zwerggriffon, den Cavalier King Charles Spaniel, den Chihuahua, den Chinesische Schopfhund, den Havaneser, den Malteser, den Pekingese, den Mops, den Shih Tzu, den Zwergpudel und den Lhasa Apso mit ein.
10. Windhunde
Windhunde wurden dafür gezüchtet, um mit beeindruckender Geschwindigkeit jagen zu können. Obwohl diese Rassen die Chance lieben, in vollem Galopp und mit höchstem Tempo loszudüsen, sind sie auch mehr als zufrieden, den ganzen Tag auf dem Sofa zu entspannen, besonders in ihren erwachsenen Jahren. Sie erfassen den Afghanischen Windhund, den Barsoi, den Greyhound, den Irischen Wolfshund, den Italienischen Greyhound, der Saluki, den Schottischen Deerhound und den Whippet.